Geislinger Zeitung

BRAUER-MARKT / 20 000 Besucher schauen und staunen in Geislingen

Enormes Aufgebot zum Jubiläum

Stargäste geben sich die Ehre - Vorführungen traditionellen Handwerks

Nach vier Jahren Abstinenz präsentierte die Geislinger Kaiser-Brauerei einen umso größeren und attraktiveren zehnten Brauer-Markt: Zum 125-jährigen Bestehen des Unternehmens erwartete die Besucher ein enormes Aufgebot an 80 Ständen, kulinarischen Schmankerln und ein stimmungsvolles Programm.

"Beim Bierbrauen ist Wasser ein wichtiger Grundstoff. Doch am allerwichtigsten sind die Menschen, die dahinter stehen." Die Gäste applaudierten, als Ulrich Kumpf von der Kaiser-Brauerei mit diesem Bekenntnis den zehnten Geislinger Brauermarkt eröffnete. Im Beisein zahlreicher prominenter Ehengäste in der zum Festsaal umfunktionierten Lagerhalle legte der "Brauer mit Leib und Seele" ein weiteres Bekenntnis ab: zu regionalen Produkten. Oberbürgermeister Wolfgang Amann zollte der Brauerfamilie Kumpf höchstes Lob für die Organsiation des Brauermarktes, der am Samstag und Sonntag 20 000 Besucher in die Fünftälerstadt lockte.

Mit einem Loblied auf Baden-Württemberg als Land mit Kulturgenuss bekräftigte Agrarminister Peter Hauk als Ziel seiner Politik, Baden-Württemberg als Genießerland zu positionieren: "Wir brauchen in unserem Land unverwechselbare, qualitative Produkte, so wie das Bier der Familie Kumpf." Bevor Hauk mit Hans-Friedrich Kumpf zum Fassanstich schritt, forderte er zur Unterstützung der regionalen Produzenten auf: "Mit dem Griff ins Supermarkt-regal entscheidet jeder Verbraucher höchst-persönlich, wie sich das Wirtschaftsleben in der Region entwickelt."

Ob Holz-, Ton- oder Keramikgegenstände, Schmuck, Skulpturen, Blumengestecke oder Lederwaren - ein enormes Aufgebot an 80 Ständen erwartete die Besucher beim Schlendern durch den Brauer- und Töpfermarkt.
Da gab es vieles zum Schauen und Staunen, während Innungen und Berufsgruppen traditionelles Handwerk präsentierten. Interessiert blickten die Gäste Gold- und Silber-schmieden, Polsterern oder Malern bei ihrer Arbeit über die Schultern. Zimmermänner gestalteten Holzobjekte, ein Kunstglasbläser formte eine Glaskugel, von Seilern lernten die
Umstehenden, wie Stricke gedreht werden, und Klöpplerinnen fertigten hübsche Tischdecken an.

Alte Gerätschaften, wie zum Beispiel eine gewaltige Dampfmaschine oder in die Jahre gekommene Traktoren standen herausgeputzt und intakt zum Begutachten bereit. Und auch für die kulinarischen Schmankerln war gesorgt.

So hatte etwa Landwirt Theo Schömbucher einen vorzüglichen Brauerkäse mit Malzkeimen kreiert. Nebenan trainierten die Marktbesucher an einer Melkkuh aus Kunststoff das Melken. Hier stellte auch Minister Hauk praktisches Können unter Beweis.

Spenden für guten Zweck

Die Bäckerinnung hatte sich Besonderes einfallen lassen: An ihrem Stand konnten die Besucher an "Mühlenfahrrädern" kräftig in die Pedale treten. Auch Hauk strampelte für einen guten Zweck: Die Einnahmen spenden die Bäcker für die Palliativstation der Geislinger Helfenstein Klinik. Historische Motorräder und Fahrzeuge waren beim Veteranen-Club Eybach (VCE) zu bewundern. Derweil spielten in der Festhalle Musikkapellen und Tanzgruppen aus Geislingen, Nellingen, Reichenbach und Schalkstetten auf. Die pfundige Musi der "Achtaler" sorgte am Samstagabend für Stimmung in der proppenvollen Festhalle.

Während die Gäste bei einer Brauereiführung einen Blick hinter die Kulissen werfen und die Mitarbeiter mit Fragen löchern konnten, präsentierte der durch Radio und Fernsehen bekannte "Gießbert" alias Martin Born ein schwäbisches Gericht und signierte sein Kochbuch. Auch Frisch-Auf-Teammanager Lars-Henrik Walther sowie die Profis Volker Michel, Dodo Oprea und Manuel Späth verteilten Autogramme auf Kaiser-Bierdeckeln.

"Viele kleine Bausteine haben zum Gelingen des Brauermarktes beigetragen. Es war eine aufwändige Vorbereitung, bei der unsere Mitarbeiter engagiert mitgeholfen haben", erzählt Ulrich Kumpf, der sich rundum zufrieden mit dem Verlauf des Marktes zeigte. Der Jubiläums-Brauermarkt übertraf auch angesichts der hohen Besucherzahl alles je Dagewesene. "Mit 20 000 Gästen haben wir einen Spitzenwert erreicht", freut sich Kumpf.

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